Die Aktivitäten der Deutschen Ido-Gesellschaft im Rahmen der Wilhelm-Ostwald-Ehrungen 2005

Anfang dieses Jahres riefen wir deutschen Ido-Freunde dazu auf, gegen die Schließung der Wilhelm-Ostwald-Gedenkstätte zu protestieren.

Der deutsche Chemiker und Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald war einer der Pioniere der Welthilfssprache-Bewegung im

allgemeinen und der Ido-Sprache im besonderen.

Er gehörte der "Délégation pour l'adoption d'une langue auxiliaire internationale" an, die sich 1901 konstituierte.

Er wurde Vorsitzender des Komitees von bedeutenden Persönlichkeiten, das die Aufgabe hatte, aus zahlreichen Sprachprojekten

eine Welthilfssprache auszuwählen.

Wilhelm Ostwald  ging von der Kernaussage seiner  Energetik aus: "Vergeude keine Energie, verwerte sie!"

Er wandte diesen Grundsatz auch auf die Sprache an. Die Verschiedenheit der Sprachen betrachtete er als eine

ungeheure Energieverschwendung. Eine internationale Hilfssprache würde der Energieverschwendung, die

durch das Erlernen von Fremdsprachen hervorgerufen wird,  entgegenwirken.

An Ido stellte er die Forderungen nach maximaler Internationalität, eindeutigen Benennungen, Vermeidung sehr langer Termini.

Er forderte außerdem, daß eine internationale Hilfssprache politisch neutral sein muß. Er vertrat die Auffassung, daß

nationale Sprachen nicht dazu geeignet sind, Weltsprachen zu sein. Und mehrfach wies er darauf hin, daß die Hilfssprache

ständig verbessert und weiterentwickelt werden muß.

Wilhelm Ostwald warb in zahlreichen Vorträgen allgemein für die Idee einer internationalen Hilfssprache, zunächst für

Esperanto, dann aber für Ido.

Er war Ehrenpräsident des Vorstandes der ULI und wirkte in der Ido-Akademie mit, wurde 1931 Ehrepräsident der Ido-Akademie.

Die Ido-Zeitschrift "Progreso" entstand auf Vorschlag von Wilhelm Ostwald.

Offenbar führten die vielen Proteste gegen die Schließung der Ostwald-Gedenkstätte in Großbothen dazu, eine besondere Ehrung von

Wilhelm Ostwald vorzunehmen..

In der Zeit vom 1. - 3. September fanden aus diesem Anlaß die Wilhelm-Ostwald-Festtage statt.

Sie begannen am 1. September bei großer Beteiligung mit Vorträgen an der Universität Leipzig, wo insbesondere seine Verdienste

auf dem Gebiet der Chemie hervorgehoben wurden.

Die Festtage  wurden in der Wilhelm-Ostwald-Gedenkstätte in Großbothen fortgesetzt.

Dort wurde durch die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst eine Gedenktafel am "Haus Energie" enthüllt.

In der Laudatio wurde die Absicht geäußert, in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig die Gedenkstätte wieder dauerhaft zugänglich zu machen.

Die Deutsche Ido-Gesellschaft richtete eine Grußadresse an die Veranstalter dieser Wilhelm-Ostwald-Ehrung.

Unser Ido-Freund Ferdinand Möller konnte an der Ehrung teilnehmen. Er hatte die Möglichkeit, mit der greisen aber sehr

lebhaften Enkelin und mit der Urenkelin von Wilhelm Ostwald zu sprechen. Sie dankten  für die Unterstützung, die sie von den

Ido-Freunden erhielten.

In der großen wissenschaftlichen Bibliothek im Hause Energie ist auch Ido-Literatur zu finden, u. a. mehrere Jahrgänge von

gebundenen Progreso-Heften aus der Ido-Pionierzeit.

Es wurde vereinbart, die Verbindung zwischen der Ido-Gesellschaft und der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft zu pflegen.

 

in Bericht der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft e.V. über diese Veranstaltung ist hier zu finden.

 

Ferdinand Möller

Berlin

 


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