Presserklärung der Deutschen Ido-Gesellschaft zur Expolingua 2011

Sehr geehrte Damen und Herren!

Als Präsident der Deutschen Ido-Gesellschaft e.V. möchte ich Sie über die Teilnahme der Deutschen Ido-Gesellschaft an der diesjährigen Sprachmesse Expolingua vom 28.-30.10. 2011 im Haus der Russischen Kultur, in 10117 Berlin-Mitte, Friedrichstraße 176 – 179, informieren. Auf der Expolingua werden etwa 200 Aussteller aus 30 Ländern vertreten sein. Schwerpunkt der Expolingua sind in diesem Jahr Sprachreisen. Neben kleinen Einführungssprachkursen werden Experten auf Vorträgen auch auf Sprachtests, Lernmethoden oder Austauschprogramme eingehen. Unsere lokale Gruppe, die Ido-Amiki Berlin, wird an einem eigenen Stand zu Aktivitäten der deutschen und internationalen Ido-Bewegung informieren und aktuelle Literatur und Lehrmaterialien vorstellen. Am Samstag dem 29.10. wird Dr. Detlef Groth von 11:45 – 12:30 Uhr unter dem Thema: „Latein? Ähnlich ja, aber viel einfacher - Minisprachkurs Ido“ die Grundlagen der Sprache Ido vorstellen.

Die Deutsche Ido-Gesellschaft e.V. fördert die Verbreitung und Anwendung der Plansprache „Ido“ zur Durchsetzung einer gleichberechtigten internationalen Kommunikation. Ido wurde 1907 durch ein internationales Wissenschaftlergremium als Welthilfssprache auf der Grundlage des Esperanto zu diesem Zweck empfohlen. Vom Esperanto unterscheidet sich Ido im wesentlichen durch die Begrenzung des Zeichensatzes auf das lateinische Alphabet, eine stärkere Verankerung in den natürlichen Sprachen bei Grammatik und Wortbildung, eine strikte Geschlechtsneutralität und den Verzicht auf die übermäßige Wortbildung durch Verneinung. Dabei wird Prinzipien von Schönheit und Ausdrucksstärke Rechnung getragen. Ido ist die nach Esperanto am weitesten verbreitete internationale Plansprache mit eigenen Publikationen und Periodika, internationalen Konferenzen und einer lebendigen Sprachgemeinschaft.

Ähnlich wie die Revolution der Kommunikationsmittel am Ende des 19. Jahrhunderts die Welt verändert hat, befinden wir uns heute mit der Verbreitung des Internets erneut in einer kommunikativen Umbruchphase. Die Dominanz einer Nationalsprache führt dabei zu ökonomischen, kulturellen und wissenschaftlichen Ungleichgewichten und Nachteilen für die Personen, welche sich diese Sprache erst als Zweitsprache aneignen müssen. In der Europäischen Union zum Beispiel, mit ihren offiziell 23 Amtssprachen, wird so die direkte Rede, der wechselseitige unmittelbare Diskurs der Menschen, auch eine gemeinsame, sinnvolle Politik erheblich erschwert. Die direkten und indirekten Kosten die daraus entstehen sind immens. Die Dominanz des Englischen und des Amerikanischen, bzw. deren stark vereinfachter Form, sind kein unabänderliches Fatum, sie entsteht und verfestigt sich erst durch unsere Akzeptanz, durch unsere täglichen kleinen Entscheidungen. Das Ido, eine neutrale, leicht zu erlernende und auf dem gemeinsamen europäischen kulturhistorischen Fundament basierende Verständigungssprache, könnte hier zum gegenseitigen Vorteil aller beitragen. Für weitere Informationen und Rückfragen stehe ich Ihnen gern per E-Mail oder telefonisch zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Detlef Groth
dgroth(arobo)idolinguo(punto)de
Tel.: +49(0)176-545-97373
Präsident der Deutschen Ido-Gesellschaft e.V.

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